Aus dem, was im letzten Jahr zurückgelassen wurde, was über den Winter vergehen konnte wie diese Sonnenblumenblüte, reift nun die Saat für’s neue Jahr. In dieser zweiten Winterhälfte kann das, was letztes Jahr befruchtet wurde, noch zu Ende reifen. Die Februarsonne scheint derweil sanft durch die noch zu ahnenden und doch längst vergangenen Blütenblätter. Die Kälte des Winters hat die Landschaft in ein frostiges Kleid gehüllt. Hier, am Waldrand, zeigt sich bereits das zarte Versprechen des Frühlings. Die Sonnenblumen, die einst in voller Pracht erblühten, stehen nun als stille Zeugen der Vergänglichkeit. Ihre Samen, die teilweise Vögeln und anderen Tieren als Kraftfutter dienen, warten darauf, in die Erde gesenkt zu werden, um neues Leben zu entfalten. Die Natur lehrt uns Geduld und Hoffnung: Aus dem, was vergangen ist, entsteht etwas Neues. Der Kreislauf schließt sich stets; soviel ist gewiss. So wie die Sonnenblumensaat, die in der Kälte auf ihre Zeit wartet. Nur um erneut ihre Hälse der Sonne entgegen zu strecken, dann zu erblühen und die Welt mit goldgelber Strahlkraft zu erfüllen, wieder neue Samen auszubilden, wieder abzusterben und ihre Lebenskraft im Samen in die nächste Runde weiterzutragen.
Mir hilft das Gewahrwerden dieser ewig fortbestehenden Kreisläufe der Natur, besonders in schwierigen Zeiten, um mich mit Gewissheit und Orientierung innerlich zu stärken. Und besonders jetzt im nahenden Frühling, wo überall neue Projekte und Möglichkeiten sprießen werden, hilft mir dieses Bild auch den Fokus zu bewahren, um meine begrenzte Kraft in das zu stecken, was mir als Teil des Lebens dienlich ist — für das Leben. Auf dass bald mehr Lebenskraft aus meiner Wirksamkeit entsteht.